Hat bei Ihnen schon einmal ein Mann mit Hut interessiert in den Garten geschaut?
Wächst da nur Gras oder gibt es auch Gemüse zu bestaunen?
Eine Gemüsespürnase! Ein Sorten-Retter!
70-90% aller Nutzpflanzen sind in den letzten Jahrzehnten von unseren Äckern verschwunden. Es wachsen auf den landwirtschaftlichen Anbauflächen immer mehr gleiche Getreide-, Gemüse- und Obstsorten.
Gemüse mit vollem Geschmack, in vielen Formen und kunterbunt- wollen wir es aussterben lassen, nur weil der Handel möglichst gleich aussehendes Obst und Gemüse verkaufen möchte? Z.B. Gurken, die alle gerade und möglichst gleich lang sind und so gut in eine Kiste passen.
Die biologische Vielfalt ist gerade in den Zeiten des Klimawandels ein riesiger Schatz. Es gibt Sorten, die besser mit Trockenheit zurechtkommen, Schädlinge abwehren können oder gegen Spätfröste unempfindlicher sind.
In den Bauerngärten hat so manche alte Sorte überlebt z.B. die buttrig-zarte Stangenbohne „Schäfermädle“.
Wir, die Schüler/innen der Klasse 5a der Freihof- Realschule wollen in unserem Schulgarten Sorten- Retter werden und ab Frühjahr 2025 nur noch alte Sorten anbauen und auch weiterverbreiten.
Haben sie gewusst, dass es 3 Saatgut- Konzerne gibt, die immer mehr bestimmen, was auf den Äckern der Welt wächst? Es sind Pflanzensorten, die zur gleichen Zeit reif werden und viel Ertrag bringen. Da diese Sorten nicht samenfest sind, müssen die Bauern in jedem Jahr neu ihr Saatgut bei diesen Konzernen kaufen. Sie sind so finanziell abhängig.
Anfang Dezember war Prof. Dr. Lenz von der Fachhochschule Nürtingen in unserer Klasse zu Gast und hat uns über das Thema „Alte Sorten“ informiert. Wir haben gemeinsam mit ihm viele Gemüsesorten entdeckt, die wir im nächsten Jahr anbauen werden.
Das Saatgut werden wir bei der Gemüseinitiative „Tatgut“ bestellen. Diese wurde von Patrick Kaiser 2020 in Tettnang gegründet. Später entstand dann gemeinsam mit Prof. Dr. Lenz das Genbänkle in Nürtingen.
Machen sie mit und werden Sorten- Retter.